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Kein Mitglied
Mitglied gelöscht
127 Beiträge |
Erstellt am: 18.07.2006 : 12:08:21 Uhr
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Schon seit mehreren Tagen singt hinter Göritzhain/Hartha (Lkr. MW) ein Braunkehlchen in einer hügeligen Gras- und Blumenwiese was das Zeug hält. Offenbar ein ausgemähter Vogel, dennoch ist es gut zu wissen, dass es wohl hier und da noch einige von diesen Vögeln gibt.
Meine Frage wäre nun:
Wie weit fliegen ausgemähte Braunkehlchen, oder anders - ist damit zu rechnen, dass dieser Vogel wahrscheinlicher Brutvogel in der näheren Umgebung war/werden wollte? Oder legen sie dabei auch recht große Distanzen, e.g. aus den bekannten Brutgebieten im Tschechischen Teil des Erzgebirges zurück??
Danke für Eure Antworten im Voraus
VG Rico |
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Stefan Eichler
aktives Forummitglied
Deutschland
25 Beiträge |
Erstellt am: 20.07.2006 : 18:08:36 Uhr
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Ich hatte in einem Beitrag vom April/Mai neben Schwarz- auch Braunkehlchen aus Dresden-Ost gemeldet. Ich konnte sie später noch einmal sehen; sicher eine Brutzeitbeobachtung aber leider kein Nachweis. Bis heute nicht. Den Braunkehligen aus Wallroda bei Radeberg konnte ich leider auch nicht mehr aufstöbern. Es sind doch schon einige da (sogar im Stadt((rand))gebiet) aber mehr kann ich leider auch nicht dazu beitragen. Gruß Stefan. |
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Stefan Siegel
sehr aktives Forummitglied
Deutschland
68 Beiträge |
Erstellt am: 21.07.2006 : 13:34:37 Uhr
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Ich konnte gestern ebenfalls an gewohnter Stelle (bei Oederan) ein Braunkehlchenpaar beobachten. Diese waren auch letztes Jahr schon dort gewesen. Sie sind auf jeden Fall brutverdächtig, wobei ich den sicheren Nachweis noch erbringen muss bzw. werde. |
Stefan Siegel |
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Thomas Hallfarth
besonders aktives Forummitglied
Deutschland
128 Beiträge |
Erstellt am: 23.07.2006 : 10:40:55 Uhr
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Hallo Rico,
bei Braunkehlchen, die Mitte Juli erstmals in einem Areal auftauchen, kann man nicht von einem Brutverdacht ausgehen. Die können um diese Zeit von sonstwo herkommen, wenn sie schon längere Zeit nichts mehr mit einer Brut zu tun haben (z.B. weil sie fertig oder erfolglos waren). Wenn solche Beobachtungen, gerade bei dieser Art in die Brutvogelkartierung als hoher Nachweisgrad eingehen, besteht die Gefahr, dass der Brutbestand überschätzt wird. Das ist gerade bei dieser Art problematisch, da auch Frühjahrsbeobachtungen regelmäßig zu Fehleinschätzungen führen dürften. Es werden nämlich sehr oft im Frühjahr Paare im arttypischen Lebensraum gesehen, auch mit einem Abstand von mehr als einer Woche. Das sind aber oft ganz ander Vögel. Bei uns hier im Raum Stollberg ist es schon mehrmals passiert, dass wir sowas Anfang Mai hatten, dann war der gut überprüfte Lebensraum viele Tage ohne Braunkehlchen, im letzten Maidrittel waren dann aber wieder welche da. Diese ziehen, in umserer von dieser Art bereits weitestgehend geräumten Gegend, kurze Zeit später wieder ab. Zurück blebt ein C4-Nachweis mit der Interpretation "Brutverdacht", den es aber in Wahrheit nie gab. Gerade beim Braunkehlchen sollten solche Fehleinschätzungen vermieden werden, da sonst der reale Bestand geschönt erscheinen kann.
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Thomas Hallfarth |
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Kein Mitglied
Mitglied gelöscht
127 Beiträge |
Erstellt am: 23.07.2006 : 11:56:03 Uhr
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Danke Thomas, Also werde ich es als A0 einstufen, das lässt dann keine falschen Schlüsse zu und nach Deinen Ausführungen ist es ja dann auch nicht mehr. Zumal mir die Art als BV in diesem Gebiet völlig unbekannt ist und nur Heimzugbeobachtungen vorliegen.
Viele Grüße Rico |
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