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Mario Greif
aktives Forummitglied

Deutschland
47 Beiträge

Erstellt am: 30.12.2006 :  08:55:42 Uhr  Profil anzeigen
Liebe Vogelfreunde,
neben der geforderten irrsinnigen Jagderlaubnis auf unsere Kormorane laufen noch ganz andere verdeckte Vernichtungsfeldzüge, die unsere Greife und Eulen erreichen bzw. erwarten.
Hierzu auch ein Auszug aus den Mitteilungen von Dr. D. Haas zum Greifvogelschutz. Es sind Mail- Auszüge mit der Bitte um vertrauliche Nutzung (!) - ich glaube, da sieht man, wie durch die Lobby der Greifvogelgegner Druck auf die Vogelschützer gemacht wird und es dabei politische Unterstützung gibt! Trotzdem hier die Veröffentlichung dazu:

Liebe Ornis,



im u.g. e-mail-Austausch sind einige Bemerkungen zu bedenklichen bis bedrohlichen Entwicklungen in Naturschutzbelangen.

Wir sollten nun sehr sorgfältig registrieren, was z. B. mit Kleineulen geschieht, in deren Revier Rötelmäuse mit Zinkphosphid bekämpft werden (auch wenn es nach Vorschrift verdeckt ausgebracht wird!). Bruterfolg noch möglich? Ein offenes Ausbringen der Köder könnte sehr viele Vogelarten gefährden, bis hin zu den wiederkehrenden Gänsegeiern.

An weiteren Hinweisen/Erfahrungen/Stellungnahmen bin ich sehr interessiert.



Mit freundlichen Grüßen und den besten Neujahrswünschen

Dieter Haas

(Dr. Dieter Haas

Zillhauser Str. 36

D 72459 Albstadt

Tel. 07432/3021

Fax 07432/14310)










Hallo,

besten Dank für diese Information. Es ist schon schlimm genug, wenn das offene Ausstreuen von Chlormacinon-haltigen Mäuseködern irgendwo in der offenen Landschaft erlaubt wird, auch wenn es für Vögel direkt sehr wenig toxisch ist. Das Ausstreuen im Wald bewirkt u.a., dass neben den Megaherbivoren auch die „Microherbivoren“ biologisch praktisch ausgeschaltet werden und wir immer naturfernere, sterilere „Hölzäcker“ in Deutschland bekommen, ganz unabhängig von den Arten der angepflanzten oder auch in der Naturverjüngung dann viel zu dicht nachwachsenden Bäume. Empfindlichere Arten wie das Haselhuhn auf der Zollernalb haben dann keine Chance mehr. Das Aussterben dieses Vogels habe ich hier direkt miterlebt; sehr daran beteiligt dürfte die immer stärkere Verfolgung des letzten Herbivoren im Wald sein, durch die übermäßige Erhöhung der Abschusspläne für das Reh. Dazu hat wohl auch eine gelegentlich früher sehr kritisch zu beurteilende Akzentsetzung von großen Naturschutzverbänden mit Verteufelung einiger (Mega)-Herbivoren beigetragen (so kam es in der Bevölkerung wenigstens an, Hirsch und Reh wurden fälschlicherweise als „Schadtiere“ betrachtet, die der Artenvielfalt Schaden zufügen können; das Gegenteil ist richtig). Sehr zum Nachteil der Vogelwelt werden z.B. Rehe sogar mitten in einigen großen Niedermoor-Naturschutzgebieten Baden-Württembergs bejagt!

Zinkphosphidhaltige Köder müssten wegen ihrer auch hohen Toxizität für Vögel nach meiner Einschätzung generell verboten werden, nach dem Motto „das Bessere ist des guten Feind“. Antikoagulantien der 2. Generation sind generell viel weniger toxisch, im Zuge einer Weiterentwicklung sollten die anderen Rodentizide verboten werden. Eine offene Ausbringung von Zinkphosphid-haltigen Ködern wäre auch nach meiner Einschätzung eine Katastrophe und muss auf jeden Fall verhindert werden.

Aufgrund der grundsätzlichen Wichtigkeit möchte ich diese Informationen in Naturschutzkreisen weiter diskutieren. Gerne werde ich sehr gründlich darauf achten, dass Sie als Informant keineswegs erkannt werden können und hoffe auf eine weitere, für den Naturschutz fruchtbare Zusammenarbeit.

Mit den allerbesten Wünschen für 2007 grüßt Sie herzlich

Dieter Haas






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Von:
Gesendet: Freitag, 22. Dezember 2006 14:28
An: DGHaas@web.de
Betreff: AW:



Lieber Herr Dr. Haas,

vielen Dank für Ihre vielen Informationen und Bilder zum Thema Gänsegeier. Ich hatte Ihren sehr interessanten Bericht in der neuen Zeitschrift 'Vögel' bereits gelesen und hoffe und freue mich über eine eventuell erfolgreiche, glückliche Ansiedlung von Gänsegeiern auf der Alb bzw. im neu entstehenden Biosphärenreservat bei Münsingen.

Vor einigen Wochen besuchten uns Vertreter einer Pflanzenschutzmittelfirma, die Mäuseköder auf der Basis von Chlorphacinon und Zinkphosphid herstellt. Ich hatte mich schon mal mit Ihnen über das Thema offenes Ausbringen bzw. Streuen von Chlorphacinon-haltigen Mäuseködern und über eventuell auftretende Sekundärvergiftungen unterhalten. Von Seiten der Zulassungsbehörden (BVL) ist das Streuen von Chlorphacinon-haltigen Mäuseködern in vielen Ackerbau- Obstbaukulturen und im Wald erlaubt. Jetzt versucht die Firma auch bei Zinkphosphidhaltigen Mäuseködern, die bisher nur verdeckt ausgebracht werden dürfen, per Zulassungsantrag und entsprechenden Versuchen eine ähnliche Zulassung zum offenen Streuen zu erwirken. Ich bekomme dabei Gänsehaut, wenn ich an die Gefahren für die Vogelwelt und Kleinsäuger denke und hoffe, das keine Zulassung zustande kommt. Wie schätzen sie die Situation ein ?

Ich bitte Sie jedoch dabei meinen Namen und meine Informationen vertraulich zu behandeln, dass ich weiterhin die Möglichkeit habe an Informationen und Firmendiskussionen dieser Art teilnehmen zu können.

Ansonsten wünsche ich Ihnen weiterhin erfolgreiches Arbeiten für den Erhalt unserer Vogelwelt, ruhige, erholsame und besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Vogelschutzjahr 2007.

Mit freundlichen Grüßen



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