Hartmut Meyer
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Erstellt am: 03.03.2006 : 08:18:22 Uhr
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Mit solchen Beiträgen (veröffentlicht Anfang dieser Woche in der Neuen Züricher Zeitung) kommen wir der Wahrheit, woher und auf welchen Wegen sich die Viren auch verbreiten, langsam etwas näher. Schade nur, dass wir hier in Sachsen so was nicht zu lesen bekommen:
Schuldlose Zugvögel? Geflügelexporte laut Uno-Organisationen Hauptursache der Vogelgrippe Ko. Bonn, 22. Februar Vertreter verschiedener Uno-Unterorganisationen für Umweltschutz haben sich dagegen verwahrt, Zugvögeln die Schuld dan der fortschreitenden Verbreitung der Vogelgrippe zu geben. Man habe es beim H5N1-Virus mit einem komplexen Phänomen und sehr komplizierten Zusammenhängen zu tun, die noch exakter Untersuchungen bedürften, erklärte der Exekutivsekretär der Uno-Konvention für die Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten, Robert Hepworth, am Mittwoch in Bonn. Zugvögel zu beschuldigen, sagte der Sekretär des Afrikanisch-Eurasischen Wasservogel-Abkommens, Bert Lenten, scheine der einfachste Weg zu sein, einer Auseinandersetzung über nicht nachhaltige Methoden in der Landwirtschaft zu entgehen. Die Bonner Uno-Experten sehen nach wie vor im Import und Export von Geflügel und Geflügelprodukten die wichtigste Ursache für die weltweite Verbreitung des H5N1-Virus. Das Virus sei auf Geflügelfarmen in China entstanden und habe sich möglicherweise sogar auf Geflügel spezialisiert. Auslöser für die Vogelgrippe in Nigeria sei beispielsweise eingeschmuggeltes Geflügel gewesen. Für die Epidemie machen die Fachleute überdies den Verfall von Ökosystemen und die gemeinsame Nutzung wichtiger Habitate wie Feuchtgebiete durch Wildtiere und Landwirtschaft verantwortlich; dies habe zu einem ungesunden Nebeneinander von Zugvögeln und Haustieren geführt. Gegen Zugvögel als Überträger der Vogelgrippe spricht nach Ansicht der Uno-Mitarbeiter, dass die Tiere Indien bereits im September erreicht hätten, die Krankheit aber erst später ausgebrochen sein. Nicht jeder tote Schwan auf Rügen sei infiziert gewesen, unterstrich Lenten. Alljährlich wanderten Schwäne von Schweden zunächst in die baltischen Länder und von dort der Ostseeküste entlang nach Deutschland. In Schweden oder Lettland aber sei die Vogelgrippe nicht nachgewiesen worden. Zu den unverändert offenen Fragen gehört nach Auskunft der Bonner Fachleute, warum Länder entlang der Nord-Süd-Routen der Zugvögel nicht betroffen seien, die Epidemie sich aber von Südost nach Nordwest ausbreite. Vom Töten von Zugvögeln rieten die Uno-Behörden dringend ab. Das Risiko werde dadurch erhöht, denn aufgeschreckte Wildtiere suchten sich dann andere Ruheräume. An einem Seminar des Uno-Umweltprogramms am 10. und 11. April in Nairobi sollen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ausgetauscht und zugleich Ratschläge und ein Frühwarnsystem für die betroffenen Länder erarbeitet werden.
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