Autor |
Thema |
|
Thomas Hallfarth
besonders aktives Forummitglied
Deutschland
128 Beiträge |
Erstellt am: 17.05.2008 : 09:40:05 Uhr
|
In den letzten Tagen wurden überall Nordische Schafstelzen beobachtet. Z. T. auch in größeren Trupps. Jens Halbauer schickte zwei Fotos, die ich hier gerne einstellen möchte:
|
Thomas Hallfarth |
|
Jens Halbauer
besonders aktives Forummitglied
174 Beiträge |
Erstellt am: 17.05.2008 : 11:06:11 Uhr
|
Ich hatte in den letzten Tagen auf einem Kartoffelfeld in Fraureuth sehr viele Schafstelzen ( normale und Thunbergis), am 15. 5.08 waren mind 25 Thunbergis ( die wie das Ex auf dem oberen Foto gezeichnet waren) anwesend. Daneben waren noch ca 20 Ex dabei die im Prinzip alle wie der Vogel auf dem 2.Foto gezeichnet waren (einige mit einem weniger ausgeprägten Überaugenstreif) - es war nicht ein flava-Männchen dabei. Je genauer ich mir die Stelzen angeschaut hab um so bewußter wurde mir das ich eigentlich keine Ahnung von Schafstelzen und deren Unterarten hab. Meine Bestimmungsbücher sind in dem Zusammenhang kaum zu gebrauchen! - wie sieht ein Thunbergweibchen um diese Zeit aus? - kann es sein daß ein 40iger Schafstelzentrupp nur aus Thunbergis und flava-weibchen besteht? - wieso sind jetzt überhaupt noch flavas unterwegs Ich hoffe ihr könnt helfen...........
Gruß Jens |
|
|
Thomas Hallfarth
besonders aktives Forummitglied
Deutschland
128 Beiträge |
Erstellt am: 17.05.2008 : 13:07:17 Uhr
|
Ich glaube, dass das bei Weibchen nicht in jedem Fall hundertprozentig geklärt werden kann, welchem Taxon sie angehört, da die meisten Merkmale ohnehin variieren. Ich habe das Problem eben nochmal mit den Abbildungen und Zeichnungen in "Pipits & Waigtails" von Alström & Mild verglichen. Dieses Weibchen hat einen sicher überduchschnittlichen und an flava erinnernden Überaugenstreif. Normale flava zeigen aber gewöhnlich ein helles Feld direkt unter dem Auge auf der grauen Kopfseite. Das fehlt hier wiederum. Ein Merkmal was mir selber bei den Weibchen, die zusammen mit thunbergi ziehen und die ich deshalb auch als solche angesehen habe, aufgefallen ist, ist die eher weiße Kehle. Das mag aber auch bei flava regelmäßig vorkommen, ich hatte aber bei diesen Vögeln noch nie den Eindruck, dass diese in ihrer US-Färbung ein bisschen an weibliche Gebirgsstelzen erinnern, bei thunbergi hatte ich aber diesen Eindruck. Und dieses Gefühl vermittelt auch die hier fotografierte Stelze... |
Thomas Hallfarth |
|
|
Christoph
sehr aktives Forummitglied
Deutschland
89 Beiträge |
Erstellt am: 21.05.2008 : 22:10:14 Uhr
|
hallo,
ja ja, da werden ua zu eigenen arten gesplittet und erst dann kommen bestimmungsprobleme - genau wie bei den möwen. passend zu jens' frage kann man im forum des club300.de z.zt eine diskussion zur unterscheidung feldegg/thunbergi lesen - einfach nur grausam. klar ist die feldegg gerade die art, die am ehesten den artstaus verdient, doch ganz eindeutig ist selbst ein männchen (abgesehen vom ruf) feldornithologisch nicht bestimmbar - oder doch? da kommen argumente wie: müsste etwas dunkler sein am kopf, etwas deutlicherer abgesetzt schwarz zum mantel u.v.m. wo ist der maßstab? ich kann sehr oft nichtmal sicher thunbergi von flava unterscheiden - diese hybridisieren.(?) hier besteht handlungsbedarf, da tauchen dermaßen viele "seltene" schafstelzen in unseren jahresberichten auf, dass es knistert. es dürften demnach nur noch feldegg anerkannt werden, wo eine eindeutige dokumentation des rufes beigefügt ist. ich denke der jeweilige status ist schon extrem verfälscht. bin bei flavissima und lutea echter laie, aber sind die überhaupt zu unterscheiden. warum gibt es keine/kaum thunbergi-nachweise im herbst? schon klar - unbestimmbar. das sollen "arten" sein? ...und da sind noch ein dutzend andere "arten". da wird von artbildung gesprochen - ist es nicht möglich, dass diese artbildungsprozesse "aufgegeben werden" und sich wieder alles vermischt? klar geht das alles in die genetik - lasse mich hierzu auch gern belehren/berichtigen, aber um was geht es uns? arten "erfinden", artbildung annehmen oder dokumentation der echten arten. mir ist dabei schon bewusst, dass es arten gibt, die optisch und nach habitus sich nicht ansatzweise ähneln, doch genetisch identisch sind (hab ich mal gehört, kein beispiel zur hand).
blicke hier nicht mehr durch, und das liegt bestimmt nicht daran, dass man sich nicht dafür interessiert oder evolutionäre prozesse "boykottieren" möchte - aber die kirche gehört ins dorf. soviel dazu - nicht wissenschaftlich, sondern einfach einfach. ;-) |
MfG
Christoph Klein, Jena |
|
|
|
Thema |
|
|
|