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Thomas Hallfarth
besonders aktives Forummitglied
Deutschland
128 Beiträge |
Erstellt am: 22.02.2009 : 20:12:02 Uhr
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Hier ein, so denke ich zumindest, nicht ganz so einfaches Bildchen, wie es zunächst vielleicht aussieht. Der Vogel wurde von mir Mitte Oktober 2004 auf den Azoren fotografiert.
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Thomas Hallfarth |
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thkraft
sehr aktives Forummitglied
Deutschland
70 Beiträge |
Erstellt am: 22.02.2009 : 23:50:16 Uhr
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[...nicht ganz so einfach...] Also ohne diese Anmerkung würde ich doch glatt sagen, dass das hier eine westliche Heringsmöwe (Larus fuscus graellsii) ist. |
Gruß aus Chemnitz - Thomas |
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Jens Halbauer
besonders aktives Forummitglied
174 Beiträge |
Erstellt am: 23.02.2009 : 17:20:29 Uhr
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Also eigentlich würde ich die Möwe auch als Heringsmöwe ansprechen, aber auf den Azoren kommt auch die Mittelmeermöwe ssp.atlantis in Frage! Da hab ich mich aber noch nie damit befasst - ich glaub aber die können so`ne dunklen Mantel haben. Naja ich werd bei Gelegenheit mal im Buch nachschaun..... Gruß Jens |
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Thomas Hallfarth
besonders aktives Forummitglied
Deutschland
128 Beiträge |
Erstellt am: 23.02.2009 : 19:47:55 Uhr
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Ich will vielleicht doch noch einen kleinen Hinweis geben, vor allem um meine Bemerkung, dass es nicht ganz so einfach ist, etwas zu beleuchten. Diese bedeutet natürlich nicht, dass die Sache unlösbar schwierig ist. Vielleicht fällt dieser Vogel nur etwas aus dem ansonsten "normalen Rahmen" und könnte deshalb zu Schwierigkeiten führen? Möglicherweise wäre es deshalb gut, Eure Bestimmungen zu begründen. Insbesondere der Zeitpunkt wäre zu beachten - mehr sage ich jetzt aber nicht... |
Thomas Hallfarth |
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balticbirdy
Neu im Forum
7 Beiträge |
Erstellt am: 23.02.2009 : 21:35:53 Uhr
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Ein kräftiger Heringsmöwenkerl. Atlantis wäre heller, Domenikaner- und Mantelmöwen passen gar nicht (Fußfarbe). Bestimmt nicht alltäglich dort, aber bis Nordamerika schaffen sie es ja auch ab und zu. |
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thkraft
sehr aktives Forummitglied
Deutschland
70 Beiträge |
Erstellt am: 23.02.2009 : 21:50:13 Uhr
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An die atlantis hatte ich auch gedacht, denke aber dass diese nicht so dunkel ist, etwas größere Spitzenflecke hätte und den Schnabel würde ich auch etwas grober erwarten. Ich habe aber keine spezielle Literatur. Was mir von Anfang an nicht gefällt, ist, dass das Tier einen schneeweißen Kopf hat. Im Oktober dürften eigentlich schon ein paar Strichel zu sehen sein. Bin gespannt auf die Lösung.
edit: Da feile ich hier fast 'ne Stunde an meiner Antwort, da hängt sich der bb rein :-). Jetzt bin ich noch mehr auf die Auflösung gespannt. |
Gruß aus Chemnitz - Thomas |
Bearbeitet von: thkraft am: 23.02.2009 22:09:11 Uhr |
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Dittmann Andre
Alter Forum-Hase
315 Beiträge |
Erstellt am: 25.02.2009 : 21:58:11 Uhr
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Hallo
Denke auch das es eine Heringsmöwe ist, aber würde auch die Gelbfussmöwe (Larus livens ) nicht ganz ausschliessen. Die Dominikanermöwe hat aber als ad.auch helle Beine(gelbgrün).Die wäre ja auch noch ein Kanidat.
A.Dittmann |
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Dittmann Andre
Alter Forum-Hase
315 Beiträge |
Erstellt am: 26.02.2009 : 10:10:33 Uhr
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Hallo
Ich bin fest der Meinung das es eine Heringsmöwe graellsii ist. Gelbfussmöwe kann es nicht sein da diese endemisch an der Westküste Nordamerikas vertreten ist.Die Dominikanermöwe würde ich auch ausschliessen, die hat den Mantel dunkler und die Beine eher blassgrün.Die Mittelmeermöwe hat den Mantel nicht so dunkel wie diese Möwe da ist wieder ein Kanidat aus dem Rennen.Bleibt eigentlich nur die Heringsmöwe.
A.Dittmann |
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wiehei
Moderator
Deutschland
213 Beiträge |
Erstellt am: 26.02.2009 : 12:06:36 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Jens Halbauer
Also eigentlich würde ich die Möwe auch als Heringsmöwe ansprechen, aber auf den Azoren kommt auch die Mittelmeermöwe ssp.atlantis in Frage!
Auf den ersten Blick auch für mich eine Heringsmöwe. Die atlantis-Mittelmeermöwe kann ich allerdings auch noch nicht ausschließen, diese sollen auch einen sehr dunklen Mantel haben und nur kleine weiße Flecken an den Flügelspitzen haben. Was für mich nicht auf eine Heringsmöwe passt, ist der kräftige Schnabel. Merkwürdig finde ich auch, das der Kopf noch so gar keine Strichelung aufweißt. |
Wieland Heim |
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Jens Halbauer
besonders aktives Forummitglied
174 Beiträge |
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Thomas Hallfarth
besonders aktives Forummitglied
Deutschland
128 Beiträge |
Erstellt am: 01.03.2009 : 19:51:53 Uhr
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Nun möchte ich dieses Rätsel auflösen. Zunächst ein kurzer Hinweis zu Jens' letzten Beitrag, für den ich sehr dankbar bin! Er ist ein weterer schöner Beleg dafür, dass Belegfotos möglichst unbearbeitet für Beurteilungen (z.B. bei Seltenheitenkommissionen) aller Art vorliegen sollten! Zum Einen können tatsächliche Merkmale, wie in diesem Fall die Graustufe der Oberseite dieses Vogels, vollkommen verändert wiedergegeben werden, zum anderen dürfte heutzutage jeder selbst ein Bildbearbeitungsprogramm haben um evtl. leicht nachzubessern. Soviel dazu.
Dass atlantis gelegentlich dunkler als Silbermöwen sind ist bekannt und für alle Mittelmeermöwen zutreffend, zumindest was die Oberseite betrifft. Allerdings sind ad. atlantis nach meinen Beobachtungen immer als hellmantelige Möwen zu erkennen und somit relativ leicht von Heringsmöwen zu unterscheiden. Etwas ist aber bei atlantis-Möwen der Azoren tatsächlich ausgesprochen dunkel und zwar viel dunkler als bei anderen Mittelmeermöwen, und zwar auch der restlichen atlantis: nämlich der Kopf im Schlichtkleid. Die Ausdehnung ist oft mit dem Braun der Lachmöwe zu vergleichen. Die folgenden Bilder, die ich allesamt Mitte Oktober 04 auf den Azoren aufgenommen habe, sollen das belegen...
Es wurden von einigen auch noch andere Möwen ins Spiel gebracht. Von den genannten Arten dürften lediglich Mantelmöwen hin und wieder zu beobachten sein. Einer im 1en KJ war zu dieser Zeit ebenfalls in diesem Möwentrupp, wie hier zu sehen ist.
Bleibt noch der Heringsmöwenkomplex. Im weitesten Sinne gehört dort auch die Tundramöwe hin. Diese dürften aber nicht solche hellen Augen haben. Eigentlich, und damit haben die meisten Teilnehmer recht, handelt es sich um eine ziemlich normale Heringsmöwe, sicher nicht um einen Vertreter der Nominatform, da diese eine viel dunklere Oberseite haben müssten. Wenn es nicht Oktober wäre, würde nichts an diesem Vogel aus dem üblichen Rahmen fallen, so fehlen aber die dunklen SK-Federn am Kopf. Dazu ist aber im Möwenbuch von Olsen & Larsson zu lesen, dass 10 % der graellsii/intermedius auch rein weiße Köpfe haben können. Nach meinen, mit dieser Möwenart allerdings relativ bescheidenen Erfahrungen, halte ich diesen Wert allerdings für etwas zu hoch. Ich glaube nicht, dass man sich ausschließlich wegen der Graustufe der OS auf eine der beiden Unterarten graellsii bzw. intermedius festlegen kann. Wenn ich hier falsch liege, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
Somit handelt es sich bei diesem Vogel also um eine ad. Heringsmöwe de UA graellsii oder intermedius, die entgegen der meisten Vertreter ihrer Taxa einen rein weißen Kopf zeigt.
Anbei noch einiger Heringsmöwen die am selben Tag am selben Ort von mir aufgenommen wurden...
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Thomas Hallfarth |
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